Die klassische, das heißt Garantiezins-gebundene Lebensversicherung fristet nach Jahren der Niedrigzins-Malaise nur noch ein Schattendasein. Mehrere Versicherer bieten bereits keine neuen Verträge mehr an. Und manche gehen nun noch weiter: Sie trennen sich von ihren laufenden Lebensversicherungen.

Nach Arag und Basler haben mit Generali und Ergo auch zwei Branchen-Schwergewichte bereits einen sogenannten „Run-off“ angekündigt. Dabei wird der Vertragsbestand mit allen Rechten und Pflichten an einen anderen Versicherer abgegeben. Die Ratingagentur Fitch geht davon aus, dass das Ende der Fahnenstange damit noch lange nicht erreicht ist: Bis 2022 werden nach ihren Schätzungen Lebensversicherungen mit einem Volumen von 180 Milliarden Euro ausgelagert werden.

Für die Versicherten ändert sich dadurch prinzipiell nichts, dafür sorgt das Versicherungsaufsichtsgesetz. Vor jeder Übertragung prüft die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht überdies, ob der übernehmende Versicherer seinen Pflichten langfristig nachkommen kann. Kritiker befürchten allerdings, dass die Überschüsse, die den Versicherten gutgeschrieben werden, künftig bei den ausgelagerten Policen sinken könnten.